Du hast es geschafft! Du hältst also Dein erstes Klangwunder in Händen! Vielleicht kommen in Dir auch Fragen auf, was Du damit alles anstellen kannst? Bis dahin hast Du bestimmt bereits einfach intuitiv ausprobiert. Durch Spielen lernen gilt hier gleich zweimal.
Zum Glück ist der Einstieg ins Handpanspiel im Vergleich zu anderen Instrumenten, bei denen man erst Grifftechniken, Akkorde, oder jede Menge Musiktheorie einstudieren muss, sehr einfach.
Erste Orientierung mit Deiner Handpan
Mach es Dir bequem und positioniere Deine Handpan auf Deinen Schenkeln, oder Deinem Handpanständer. Du kannst sie auch auf einen Tisch oder ein Kissen vor Dich legen. Achte darauf, dass das Schalloch (Gu) auf der Unterseite frei ist, damit die Luft in und aus der Handpan frei schwingen kann. Generell gilt: je weniger Auflagefläche, desto mehr freie Schwingung des Materials und desto satter der Sound.
Alle unserer Beschreibungen hier sind als Vorschläge gemeint. Sei kreativ und erforsche, wie Du Spaß dabei hast und was sich richtig für Dich anfühlt. Gerne lassen wir auch uns von Dir inspirieren - schreib uns Deine Erfahrungen! Alles was klingt, bekommt Recht ;-) An der Stelle die Einladung, was Du herausfindest, als besondere Features in Dein Spiel einzubauen - es gibt kein richtig oder falsch.
Erforsche Deine Töne und Tonanordnung
Um mit dem ganzen Instrument in Kontakt zu kommen, machen wir gute Erfahrungen damit, zunächst einmal die einzelnen Töne und deren Anordnung kennenzulernen. Probiere dazu zwei Varianten der Tonleiter im Zick-Zack-Muster als Dauerschleife aus:
a) Tiefster Ton zu Dir gerichtet
Positioniere das größte Tonfeld zu Dir gewandt. Von hier aus spiele die Tonleiter aufsteigend links - rechts - links etc. und danach rückwärts wieder absteigend.
b) Höchster Ton zu Dir gerichtet
Positioniere das kleinste Tonfeld zu Dir gewandt. Von hier aus spiele die Tonleiter absteigend rechts - links - rechts etc. und danach rückwärts wieder aufsteigend.
Entdecke Deine Spielweisen und Anschlagvarianten
Jetzt, wo Du die Tonleiter in beiden Richtungen und aus zwei Positionen gefunden hast, könntest Du ein wenig mit Deinen Anschlagmöglichkeiten variieren, um herauszufinden, welche Spielweisen Dir vielleicht bereits liegen und woran Du gerne feilen möchtest. Je mehr Möglichkeiten du ausprobierst und übst, umso mehr Flexibilität gewinnst Du für Dein unterbewusstes, intuitives Spielen. Allein ein konstant gehaltener Groove macht bereits viel her! Das Tolle ist, jedes Tonfeld bietet weit mehr als nur einen Ton. Je nach Anschlagsstärke, -winkel und anatomischem Aufschlagteil Deiner Hand entstehen verschiedene Klangfarben und unterschiedliche Obertonresonanzen.
Beliebte Einstiegsanschläge sind mit Daumen, insbesondere für die vier Dir nahesten Tonfelder, sowie mit Zeigefinger. Je kürzer und präziser Du Deinen Anschlagimpuls setzt, umso freier kann ein Ton schwingen. Spiele wieder die Tonleiter auf und ab und trainiere dabei alle Finger vom Daumen bis zum kleinen Finger. Wo fühlt sich welcher Anschlag besser an? Wie klingt es? Welche Optionen fügen verschiedene Finger hinzu? Experimentiere mit Deinem individuellen Stil.
Versuch auch mal, mit mehreren Fingern als Ebene oder sogar mit der Handfläche Deinem Ufo Klänge zu entlocken. Mit einem kurzen Finger-Slap, Faust (vorsichtig) oder Knöcheln kannst Du perkussive, Snare-artige Rythmusschläge zwischenfügen.
Spielraum für besondere Effekte bietet das Feld um das Ding, Deinem Grundton, die sogenannte Schulter. Bringe alle Deine Fingerenden einer Hand zusammen und 'betupfe' die Schulter. Na, wie klingt's ?
Tauche ein in harmonische Klänge
Welche Töne passen eigentlich gut zusammen? Was ergibt eine schöne Melodie? Auch hier gilt, von fortgeschrittenen Künstlern nicht zu Denken, dass auch Du jetzt sofort virtuos schnelle Tonfolgen spielen musst. Auch von Videos der Profis lässt sich nämlich bemerken, dass die eingänglichsten Stücke eine Verknüpfung aus mehreren simplen und schönen Läufen sind. Insofern, beginne einfach Deine Reise in Deinen Schritten und überrasche Dich selbst, was dabei entsteht.
Finde als allererstes den Oktavton zu Deinem Grundton. Fast jede Melodie, die du zwischen Deinen Grundton und dessen Oktave einrahmst, hat etwas in sich abgerundetes. Darüber hinaus gibt es fast auf jeder Skala einen weiteren Ton, zu dem ebenfalls der Oktavton existiert. Spiele mit den beiden, umrahme damit verschiedene Töne und schau was das macht.
Nun hast Du bereits ein paar klangliche Zusammenhänge eingeordnet. Daran anknüpfend suche nun die Hauptakkorde Deiner Skala heraus. Dazu spiele einfach drei beliebige Töne hintereinander im beliebigen Wechsel und höre, wie für Dich dieser Akkord klingt. Was passiert, wenn Du einen Ton davon austauschst? Wir laden Dich ein zu forschen! Ein konstanter Rythmus kann Dir hier als Rahmen für verschiedene Tonauswechsel behilflich sein.
Last but not least, küre Deine ersten Schritte, indem Du Dich an Doppelanschläge heranwagst, d.h. mit einer Hand zwei Tonfelder zugleich anspielst. Variiere auch hier die Fingerauswahl und versetze Dein Doppelpaar nacheinander Tonleiter hoch und runter.
Glückwünsche schonmal bis hierher :-) Wir wünschen Dir viel Spaß und Freude an und mit Deinem Intrument und versorgen Dich weiterhin mit Anregungen.
Dein Handpan.World - Team